Bailey
Unsere ca. 3-jährige Hündin Bailey (ev. Labrador-Mix),
aus dem Tierheim
Landsberg am Lech. Übernahme am 30. April 2010.
Zwei Tage haben wir in ihrem Heim-Zwinger auf den kalten
Fliesen verbracht, um ein wenig Annäherung
zu ergattern. Frauen waren dabei echt im Vorteil, denn Männer wirkten auf
sie wie der "legendäre schwarze
Mann". Sie war und ist auch nach vier Wochen noch schreckhaft und zurückhaltend,
aber es bessert sich.
Die Heimpflegerin Sonja gab uns schon nach zwei Tagen die Lady, wie unten zu
sehen, mit zwei Sicherheitsleinen
zum Gassigehen.
Das blieb auch so, nachdem wir Bailey vom Tierheim zu uns
nach Erding übernommen haben.
Das war eine vertragliche Restriktion. Aber Bailey, die ungarische Anarchistin,
kümmerte sich nicht um
Verträge die sie nicht selbst unterschrieben hat. Nach einigen Wochen,
vorsichtigem Zutrauen und gestärktem
Selbstbewußsein, waren auch zwei Leinen kein Hinderniss, die Freiheit
der Strasse wieder zu kosten. Den
Karabiner des Geschirrs hat sie einfach abgeschüttelt und aus dem Halsband
hat sie sich elegant rausgewunden.
"Süße Freiheit ich
komme wieder".
Mit zwei Leinen in der Hand, stand ich verdattert auf der Wiese. Bailey entfernte
sich zusehends und entschwand
meinen Augen. Mit Herzrasen ging ich zu unserer Stadt-Wohnanlage. Im Innenhof,
vor unserem Haus, trafen wir
uns dann wie selbstverständlich wieder. Gemeinsam unangeleint gingen wir
ins Haus und in den Fahrstuhl
zum 3. Stock. Seitdem ist sie etwas gelassener geworden, ich aber auch - dachte
immer, Hunde lernen von ihren
Menschen, aber es geht auch in entgegengesetzter Richtung zum gemeinsamen Nutzen.
Eine andere Sicht auf Baileys.
Ihren treffenden Namen hatte sie schon vom Tierheim bekommen. Das obigen Bild
verdeutlicht, was der Name ausdrückt.
So war Bailey vom Tierheim beschrieben: "Bailey
ist zwar sehr an ihrer Umwelt interessiert,
verhält sich aber Fremden gegenüber anfangs etwas schüchtern.
Wenn sie "ihren" Menschen kennt
ist sie sehr anhänglich und verschmust.
Bailey muss erst Bezug zum Menschen aufbauen."
Die Beschreibung trifft genau ins schwarze. Sie kennt jetzt
ihre Menschen schon etwas besser und alle bauen an
ihren Beziehungen. Übrigens, Schmusen geht jetzt auch mit Männnern
...
Weitere Fotos gibt es nach und nach. Aber vor dem Ablichten
rangiert die Zuwendung. Wir arbeiten an
unseren Aufgaben in der Reihenfolge der Priorität.
Unser aller Erfolg gibt uns dabei Recht und Zufriedenheit.
Erding, Mai / Juni 2010